EIN EREIGNISREICHER SONNTAG IM HOTSPOT HASLE - 29. November 2022

Mit dem Hotspot ist nicht gemeint, dass alle Einwohnerinnen aus Hasle an diesem Sonntag freies WLAN im Emmental geniessen konnten. Vielmehr zielt die Bezeichnung Hotspot darauf ab, was eigentlich alles in Hasle-Rüegsau los ist. Da wären beispielsweise einmal die Hornussergesellschaften (in Fachkreisen als HG abgekürzt), die Gemeinderatswahlen und dazu noch ein Unihockeyverein, aber der Reihe nach.

Vor einigen Wochen verbrachten die Uetiger Unihockeyherrenteams ihr Trainingswochenende in der BBC Arena in Schaffhausen. Gemeint ist dasjenige Schaffhausen mit zwei «ff» und die haben gegenüber dem Schafhausen i. E. mit einem «f» zwar eine grossartige Sporthalle, dafür aber keine Hornussergesellschaft in der Nationalliga A, wie Stefan Burger in eben diesem Trainingsweekend stolz berichtete. Auch Fabian Stalder erzählte mit Stolz erfüllten feuchten Augen von seiner Hornusserkarriere und wie es ihnen in den letzten Jahren gelang, in der HG Hasle die Nachwuchsarbeit zu reformieren. Dazwischen gab es im Trainingsweekend knackige Inputs von Taktikfuchs Marco Piani, ein bisschen Unihockey Herren WM und abgerundet wurde das polysportive Weekend, indem mit grosser Neugier noch dem Training der NLA-Volleyballfrauen vom VC Kanti Schaffhausen zugeschaut wurde.

Zwei Wochen später war das Ries in der Preisegghalle bereit und die Zieli installiert, die Stärkeklasse 4. Liga Grossfeld der Uetiger lud zum Heimturnier. Gegen die Gesellschaft aus Schüpbach taten sich die Uetiger mit Abtun zu Beginn schwer. Erst nach einer knappen Viertelstunde gelang Adrian Imhof mit einer im Trainingsweekend einstudierten Freistossvariante das Führungstor. Adrian Imhof, besser bekannt als Leiter Leistungsmanagement der Imhofa Versicherungen Emmental, zeigte sich über das Tor erfreut: «Den ganzen Tag muss ich im Büro Schadensfälle begutachten, da bin ich froh mal selbst beim Gegner einen Schaden anrichten zu können». Beim zweiten Treffer zeigte Simu Käser, dass er sein Träf perfekt eingestellt hat und versenkte den Ball im Winkel. Das 2:0 passte zur Pause. Im Abschnitt zwei folgten weitere Momente, bei denen Nico Bracher «Fleeeex» schreien konnte (Die Bezeichnung «Flex» wird in Unihockeyfachkreisen für einen zwingend notwendigen Torabschluss verwendet). Die Uetiger zogen auf und davon und erhöhten das Skore mit Gubi, Rumi, «Fleeex»-Nico und Imhofa zum Zweiten. Capitan Remo und der Juniorentrainer der HG Hasle namens Fabian Stalder besiegelten schliesslich den klaren 8:0 Erfolg. Kein Tor erhielt Torhüter Schär wofür es hopfige Glückwünsche gab.

Im zweiten Spiel flog der Nouss weniger für die Uetiger. Zwar konnte Mike im Startdrittel einen Abschluss von Fabian Stalder mit seiner Schindel ins Tor ablenken, es blieb aber der einzige Streich. Es folgten während über 30 Minuten keine Punkte mehr und weil die HG Tigers Langnau im Abschnitt zwei einen Konter mustergültig abschlossen, war das Spiel ausgeglichen. Es benötigte einen starken Kiener als Penaltykiller im Tor, damit es nicht zum Desaster wurde. Die Uetiger ihrerseits vergaben zahlreiche Chancen und wenn in einem Matchbericht der Konjunktiv verwendet wird, dann ist das meistens ein schlechtes Zeichen: Uetigen «hätte» aber treffen müssen, «hätte» siegen müssen und «hätte» gerne einen Knipser wie Beat Krähenbühl auf dem Ries dabeigehabt… aber eben dieser Beat Krähenbühl stand nur auf der Tribüne, ist auf jedem Flyer der Matchvorschau zu sehen und lies sich an diesem Sonntag lieber ins politische Amt als Gemeinderat wählen, wozu wir Uetiger natürlich herzlich gratulieren. Die Punkte wurden daher mit den Tigers geteilt und als Fazit halten wir fest: Hasle-Rüegsau hat wie von Jeremias Gotthelf im Roman Uli der Knecht beschrieben tolle Hornussergesellschaften, seit diesem Sonntag einen neuen Gemeinderat und seit 1987 einen Unihockeyverein, der nach wie vor sehr viel Freude bereitet.