DAS HERREN 1 WEITERHIN OHNE NIEDERLAGE UND DENNOCH MIT VERLORENER FRACHT - 25. Oktober 2022

Die dritte Meisterschaftsrunde brachte den ersten Spitzenkampf. Motiviert und unerschrocken, wie die Titanic bei ihrer Jungfernfahrt 1912, brachen die Uetiger rund 110 Jahre später auf in Richtung Tabellenspitze. In der Heimstätte der Lions Konolfingen, gegen eben dies Truppe, starteten die Emmentaler sehr stark ins Spiel, ganz so als könnte sie auf dem Weg in das Land der unbeschränkten Möglichkeiten, nichts und niemand aufhalten.

Ein früher Powerplay-Treffer durch Gubler und ein Vorstoss von Grunder brachten die freudige Führung. Die beiden Passagiere der ersten Klasse trafen bereits vor einer Woche, wobei gerade der teaminterne Student momentan auf der Erfolgswelle reitet. Wie er nach dem Spiel sagte: «Momentan freue ich mich einfach, dass es mir so gut läuft. Ich bin Uetigen sehr dankbar, dass ich auch nach intensiven Trainings zeitig nach Hause kann, um am anderen Tag keine Vorlesung zu verpassen». Auf den weiteren Seemeilen gelang Nico und danach Noe die 4:0 Führung zur Halbzeit, welche für die Uetiger-Titanic eigentlich ruhige Gewässer hätte bedeuten können.

In der zweiten Halbzeit tauchte aber aus dem nichts der «Chnofliger-Eisberg» auf und sorgte dafür, dass die Uetiger-Defensive immer mehr unter Wasser stand. Durch einige Uetiger-Eigenfehler – fast wie bei einem offenen Bullaugenfenster bei hohen Wellengang – liess man die Lions kontinuierlich skoren und das Spiel ausgleichen. Es drohte gar der Untergang und eine Katastrophe für die Reederei White Star Line des UHT Uetigen. Sowohl der Kapitän Piani wie auch der erste Offizier Rüegi reagierten in der Folge und sprachen den Matrosen Mut zu. Darauf gelang es der Bootscrew auch wieder etwas besser, den Fokus auf den Hafen zu richten und selbst wieder aktiv am Spiel teilzunehmen. Trotz einigen Chancen gelang der Führungstreffer leider nicht mehr und die zähen Löwen aus Konolfingen holten gegen die Uetiger ein Remis. Fazit: Teilung der Fracht auf je einen Container und Céline Dion’s «My Heart will go on» wurde in der Kabine doch nicht angestimmt.

Für die zweite Transatlantikfahrt gegen Schüpfheim wählten die Uetiger ein Segelboot, wobei sie wohl besser ein Motorboot gechartert hätten, ganz wie bei ihrem Sommerplausch auf dem Neuenburgersee. Ab dem Start der Partie bedeutete dies hohes Tempo, eine Vielzahl an Chancen aber leider viel zu lange keine Tore. Während die Fanbeauftragte des UHT Uetigen, Frau S. R. aus L. bereits etwas nervös wurde, blieben die Fachpersonen auf der Schiffsbrücke, bzw. an der Bande, auch diesmal völlig ruhig und motivierten, es doch bitte weiter zu versuchen, ohne dabei sich ein Vorbild am Challenge League Spiel FC Vaduz gegen den FC Will zu nehmen, da diese Partie mit 0:0 endete. Es war schliesslich der Erster Kalfatmeister (zuständig für die Abdichtung des Schiffsrumpfes) Marco Rothenbühler, der 9 Minuten vor Schluss das vielumjubelte Führungstor erzielte. In der Folge ersetzten die Gäste ihren ersten Steuermann noch durch einen sechsten Matrosen, aber Rothenbühler zum zweiten ins leere Segel besiegelte das 2:0. Die Stimmung nach dem Segelturn war in der Koje, bzw. Garderobe zufrieden und dennoch wurde den Uetigern bewusst, dass dies wohl nicht ein sehr glanzvoller Segelturn gewesen war und wohl nur Torhüter Chieni mit einem Shootout brillieren konnte. Er meinte nach dem Spiel: «Mir kam es vor wie bei der Elektro Feuz AG in Grindelwald. Weil wir zunächst nicht so ganz auf dem Radar waren aber dann im entscheidenden Moment Top-Qualität abliefern konnten und das Ding nach Hause schaukelten». Siegtorschütze Rothenbühler beschwört nochmals, dass es am Pausenkafi im Tassli gelegen habe. Daneben studierte Pädu bereits, wohin sein Sonntagsspaziergang ihn führen würde und Nico beschwerte sich über den stockenden Livestream der beginnenden Ski Alpin Saison… tja so haben alle ihre Probleme, aber immerhin sank die Titanic an diesem Sonntag nicht noch einmal.